Neusorg. (öt) Seine kirchliche Segnung erhielt am Samstagabend das neue Löschfahrzeug LF 20 KATS vom Typ IVECO-Magirus. Bereits am Vortag hatte die Band „Audio Gun“ mit Rockmusik im Festzelt auf dem Festplatz hinter dem Gerätehaus den jungen Gästen eingeheizt. Zum „Warmup“ trat die Gruppe „Flashback“ auf.

 

Am Samstagabend bewegte sich ein langer Zug mit Vereinen, angeführt von den Neusorger Musikanten und unterstützt von der Pressather Blasmusik, von der Rektor-Haindl-Aula zur katholischen Pfarrkirche Patrona Bavariae. Hier zelebrierte Pfarrer Hans Riedl einen Gedenkgottesdienst für verstorbene Feuerwehrmitglieder. Im Anschluss an den Gottesdienst erfolgte der Zug zum Parkplatz beim Friedhof.

 

Dort erbaten Pfarrer Hans Riedl und sein evangelischer Kollege Pfarrer Andreas Kraft den Segen Gottes für das neue Einsatzfahrzeug. Dazu wurde ein Schuss der Böllerschützen des Schützenvereins abgefeuert. Der protestantische Geistliche hob hervor, „Vom Tag und der Stunde weiß niemand…“. Keiner wisse, wann der Sturm losgehe, Unfälle passieren, ein Haus brenne oder ein Alarm erfolge.

 

Dies sei nicht voraussehbar und keiner wisse was ihn erwarte. Deshalb gelte es immer bereit zu sein. Pfarrer Kraft wünschte der Wehr unfallfreie Fahrt und den Schutz Gottes. Bei der Segnung bat auch der katholische Geistliche um Gottes Segen und die Einsatzkräfte vor Unfall und Tod zu schützen. Gemeinsam wurde anschließend das Lied „Großer Gott wir loben dich“ angestimmt das Pfarrer Riedl für die tschechischen Gäste auch in ihrer Muttersprache sang.

 

Schon im Vorfeld der Weihe unterstrich Vorsitzender Alexander Veigl, ein großer Wunsch der Neusorger Brandschützer gehe mit der Weihe des neuen Löschfahrzeugs in Erfüllung. Er hieß Schirmherrn Bürgermeister Peter König mit seinem Gemeinderat, die Geistlichkeit, Landrat Wolfgang Lippert, Gäste aus der tschechischen Partnergemeinde Skalná und die Führungsdienstgrate der Landkreisfeuerwehr willkommen.

 

Sein besonderer Gruß galt den drei Patenkindern Louisa Becher, Isabella Heinl und Anna König, aus deren Vornamen sich der Name „Louisanna“ des Einsatzfahrzeugs zusammensetzt. Diese sprachen ein Gedicht und es wurden zwei Medaillen des heiligen Christopherus gesegnet. Eine Medaille war für das neue Löschfahrzeug gedacht und die zweite für das Neusorger Löschgruppenfahrzeug LF 8, das die Wehr der tschechischen Partnergemeinde Skalná übernimmt.

 

Kommandant Stefan Binner hob hervor, das neue Fahrzeug von Typ LF 20 KATS sei das Richtige für die Wehr. Es verfüge über 2000 Liter Löschwasser und 140 Liter Schaum. Leider müsse das Löschgerät noch einmal zur endgültigen Abnahme nach Ulm zurück. Der Kommandant dankte allen an der Anschaffung Beteiligten, die viele Stunden zur Beschaffung des Fahrzeugs aufgebracht hätten.

 

Grüße überbrachte auch der Vertreter des Fahrzeugherstellers IVECO. Er übergab an Bürgermeister Peter König symbolisch einen überdimensionalen Fahrzeugschlüssel, den dieser an Kommandant Stefan Binner weiterleitete. Auch für die drei Patinen hatte der IVECO-Vertreter ein rotes „Löschfahrzeug“ in Form eines Aufsitzmobils mitgebracht.

 

Image0001

 

Mit dem neuen Löschfahrzeug vom Typ LF 20 KATS sind die Neusorger Floriansjünger für künftige Einsätze bestens gerüstet.

 

An den Leitspruch „Gott zur Ehr‘ – dem Nächsten zur Wehr“ erinnerte Schirmherr und Bürgermeister Peter König in seinem Grußwort bei der Weihe des neuen LF 20 KATS. Der erste Teil des Leitspruchs sei mit dem Gottesdienst für die verstorbenen Feuerwehrmitglieder eingelöst worden. Im zweiten Teil vermitteln die Einsatzkräfte ein Gefühl von Sicherheit. Zur Einsatzfähigkeit steuere die Kommune das technische Gerät bei.

Dieses sei kein kostspieliges Spielzeug, unterstrich das Gemeindeoberhaupt, sondern ein Rettungsgerät. Der Gemeinderat habe mit dem Beschluss zur Anschaffung des Fahrzeugs des Startschuss gegeben. Bis zur Ausschreibung in den drei Losen Fahrgestell, Aufbau und Beladung war viel Arbeit erforderlich. König dankte hier auch Roman Schäffler aus Kemnath für die Unterstützung und den Lieferfirmen.

Den Anschaffungspreis für das Löschfahrzeug bezifferte er auf rund 275 000 Euro, bei etwa 92 000 Euro Zuschuss. Auch die Freiwillige Feuerwehr Neusorg habe die Investition mit 5 000 Euro aus ihrer Vereinskasse unterstützt. Der Bürgermeister dankte den Geistlichen für die Segnung des neuen Feuerwehrautos.

An die Einsatzkräfte der tschechischen Partnerstadt Skalná gerichtet, wünschte er ihnen viel Erfolg und eine glückliche Heimkehr. Für das 29 Jahre alte und außer Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug LF 8 übergab er den Schlüssel an Bürgermeisterin Rita Skalova.

Glückwünsche an die Jubelwehr überbrachte ebenso Landrat Wolfgang Lippert. Trotz knapper Kassen habe die Kommune das Löschfahrzeug beschafft und auch der Landkreis habe 19 000 Euro beigesteuert. Damit sei auch der Landkreis Tirschenreuth ein Stück sicherer und schlagkräftiger geworden. Lippert überreichte an Vorsitzenden Veigl ein Geldgeschenk.

Danach bewegte sich der Zug der Vereine zur Musik der Neusorger Blaskapelle und der Pressather Musikanten zum Zelt auf dem Festplatz hinter dem Feuerwehrgerätehaus. Dort hieß Vorsitzender Alexander Veigl die Ehrengäste und Vereine willkommen.

Schirmherr Bürgermeister Peter König betonte in seinem Grußwort im Festzelt die Feuerwehr zähle zu den älteren Vereinen im Gemeindebereich. 115-jähriges Bestehen zeuge von Idealismus, Einsatzfreude und Liebe zum Heimatort. Er dankte allen für ihr Ehrenamt. Hier sei Hilfsbereitschaft am Nächsten kein Lippenbekenntnis sondern eine Geste der Mitmenschlichkeit. König wünschte dem Fest einen guten Verlauf und dem Verein eine gedeihliche Entwicklung. Er wünschte unfallfreie Einsätze und übergab dem Vorsitzenden eine Spende.

Geschenke an die Jubelwehr überbrachten auch die beiden Patenwehren FFW Ebnath und FFW Lochau.

Die Glückwünsche des Kreisfeuerwehrverbands und von Kreisbrandrat Franz Arnold übermittelte Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther. Das neue Fahrzeug sei ein Werkzeug um Brände zu löschen und verunglückte Personen zu bergen. Dazu brauche es eine eingespielte Mannschaft. Der Kreisbrandinspektor dankte den Wehrleuten für die absolvierte Ausbildung.

Image0007 

Hübsche Festdamen der Jubelwehr Neusorg waren nicht nur im Festzelt ein sehenswerter Blickfang.

 

Langjährige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Neusorg wurden am Sonntagabend anlässlich des 115-jährigen Gründungsfestes mit Fahrzeugweihe für ihre Treue zu den Brandschützern ausgezeichnet.

Aus den Händen des Vorsitzenden Alexander Veigl durften zahlreiche Feuerwehrfrauen und –männer Urkunden und Ärmelabzeichen entgegennehmen. Glückwünsche überbrachten auch zweiter Vorsitzender KBM Peter Prechtl und die beiden Kommandanten Stefan Binner und Florian Heinl.

Für 75 Jahre Treue zur Wehr wurde Johann Wegmann ausgezeichnet. Eine Urkunde für 65 Jahre Zugehörigkeit erhielt Alfred Dötterl. Für 60 Jahre ging die Auszeichnung an Siegfried Berger und Alfons Ponnath. Gerd Dumler und Willi Kuhbandner wurden für ein halbes Jahrhundert in den Reihen der Brandschützer belohnt.

Ehrungen für vier Jahrzehnte Mitgliedschaft gingen an Gerhard Dötterl, Dietmar Heinl, Helmut Kahl, Siegfried König, Josef Prechtl, Kreisbrandmeister Peter Prechtl, Richard Reger, Ludwig Schindler, Heribert Stehbach, Alfred Wegmann sowie Reinhard Weiß.

Seit 30 Jahren gehören Monika Binner, Gerhard und Gudrun Busch, Lothar Förth, August Götz, Christine Etterer, Günther, Markus und Richard König, Horst Prechtl und Pfarrer Hans Riedl zur Wehr.

Für ein Vierteljahrhundert bei den Brandschützern zeichneten die Floriansjünger Oliver Becher, Kommandant Stefan Binner, Wolfgang Drechsler, Roland Etterer, Christian Heinl, Klaus-Dieter Rammelt, Isolde Sacher, Joachim Schenkl, Andreas Schreglmann, Christian Simon und Vorsitzenden Alexander Veigl aus.

Zwei Jahrzehnte halten Willibald Becher, Kerstin Brilla, Stefan Dumler, Dieter König, Gerhard Krumholz, Wolfgang Leonhardt, Alexander Maurer, Florian Müller, Willi Rosner, Michael Schinner, Katja Schreglmann und Simon Spörrer der Freiwilligen Feuerwehr Neusorg die Treue.

Für ein Jahrzehnt Zugehörigkeit zur Feuerwehr Neusorg belohnten die Führungskräfte Louisa Becher, Gerald Hecht, Thomas Kellner, Johannes Michl, Bärbel Müller, Patrick Popp, Wolfgang Prisky, Heribert Schraml und Michael Zimmerer mit Urkunden und Ärmelabzeichen.

Bereits am Vormittag wurde der dritte Festtag mit einem Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück, musikalisch umrahmt von der Neusorger Blasmusik, eröffnet. Am Nachmittag verköstigten die Floriansjünger die Gäste auch mit Kaffee und Kuchen. Daneben hatte die Jubelwehr für die Belustigung der Kinder gesorgt. So wartete im Festzelt auf die Kleinsten eine Hüpfburg. Eine Schminkecke war ebenfalls eingerichtet. Trotz des schwülen Sommerwetters hatten sich zahlreiche Familien und Feuerwehren sowie andere Vereine im Festzelt eingefunden.

Image0002